Magengeschwüre

Neuesten Erkenntnissen zufolge leiden rund 37 % aller Freizeit- und 63 % aller Turnierpferde unter den schmerzhaften Symptomen von Magengeschwüren. Leider bleibt die Erkrankung oft unerkannt, weshalb wir Sie im Folgenden mit den Symptomen und Ursachen der Krankheit vertraut machen möchten.

Entzündliche Veränderung am Magenausgang

Klassische Symptome für Magengeschwüre beim Pferd sind u.a.

  • Wiederkehrende Koliken
  • Fressunlust, Verweigerung der Futteraufnahme nach Kraftfuttergabe
  • Schlechter Allgemeinzustand (Gewichtsverlust, stumpfes Fell)
  • Häufiges Flehmen oder Gähnen sowie Zähneknirschen
  • Leistungsabfall
  • Maulgeruch, Aufstoßen
  • Sattel- und Gurtzwang
  • Rittigkeitsprobleme

 

Ursachen von Magengeschwüren

Oft sind es eine Reihe von Faktoren, die an der Entstehung von Magengeschwüren beteiligt sind. Der Hauptauslöser ist meist Stress, der beim ‚Gewohnheitstier‘ Pferd durch Änderungen in der Haltung, Fütterung oder durch den Einsatz im Sport hervorgerufen werden kann.

Fütterung: Zu wenig Raufutter bei gleichzeitiger Gabe großer Mengen Kraftfutters kann die Entstehung von Magenschleimhautreizungen begünstigen. Auch zu lange Fresspausen zwischen den Mahlzeiten und die falsche Reihenfolge bei der Fütterung (erst Kraft- dann Raufutter) sind Verursacher von Magengeschwüren.

Haltung: Fehlender Kontakt zu Artgenossen, mangelnde Bewegung bei reiner Stallhaltung sowie Offenstallhaltung in zu großer, oft wechselnder Herde können zu Magenproblemen führen.

Training: Trab- und Galoppbewegungen des Pferdes erhöhen den Druck im Bauchraum, wodurch der saure Mageninhalt mit ungeschützten Bereichen der Magenwand in länger andauernden Kontakt tritt. Ein zu intensives Training kann aus diesem Grund die Entstehung von Geschwüren begünstigen.

Medikamente: Bestimmte Substanzen, die als Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen, können das Auftreten von Magengeschwüren fördern.

Andere Erkrankungen: Wiederkehrende Koliken, Hufrehe sowie andere schwere Krankheiten können die Entstehung von Magengeschwüren zur Folge haben, da sie von schmerzbedingtem Stress, längerem Futterentzug bzw. der Gabe unterschiedlicher Arzneimittel begleitet werden.

 

Diagnose von Magengeschwüren

Oft sind die klinischen Anzeichen einer Magenerkrankung für das Auge eines erfahrenen Tierarztes erkennbar. Eine gesicherte Diagnose können auch wir allerdings anhand einer Magenspiegelung (Gastrokopie) stellen. Auf diese Weise können Geschwüre erkannt und in einen Schweregrad eingeteilt werden, was wiederum eine gezielte Therapieempfehlung ermöglicht.

Eine Alternative zur Gastroskopie ist die diagnostische Therapie. Hierbei wird der Patient mit magenwirksamen Medikamenten, meist Omeprazol, behandelt. Wenn sich die Symptome daraufhin bessern, ist das Vorhandensein von Magengeschwüren wahrscheinlich. Einer Spiegelung ist unserer Erfahrung nach jedoch der Vorrang zu geben, da einige Symptome z.B. auch auf tumoröse Erkrankungen hindeuten können.

Oesophagus (Speiseröhre)
Cardia (Mageneingang)

Therapie von Magengeschwüren

Magengeschwüre lassen sich in der Regel gut mit dem Wirkstoff Omeprazol behandeln. Wichtig: Es sind speziell für Pferde entwickelte Präparate, deren Aufnahme und damit Wirkungsweise anders sind als beim Menschen. Omeprazol für den humanen Gebrauch aus der Apotheke ist praktisch wirkungslos. Der Erfolg und die Dauer der medikamentösen Behandlung sind davon abhängig, wie ausgeprägt die Geschwüre im Einzelfall sind und wo im Magen sie sich befinden. Ein chronisches Magengeschwür muss beispielsweise deutlich länger therapiert werden. Eine Kontroll-Magenspiegelung ist in den meisten Fällen angezeigt.

Gesunder Magen (margo plicatus)
Ulcera (Geschwüre) der kutanen Schleimhaut
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